Haltung
Weide
Die Weide bietet für Pflanzenfresser die einzige Möglichkeit der naturgemässen Nahrungsaufnahme! Weitere Vorteile sind u.a. der vorhandene Platz und die Bewegung im Aussenklima. Nachteile sind vor allem die vorhandene Verwurmungsgefahr sowie die Neigung der Ziegen Zäune jeglicher Art zu überwinden.
Voraussetzungen einer Weidehaltung
Einzäunung
Zaunhöhe mind. 1,20 m
E-Zaun mit 4 Litzen (gute Leitfähigkeit), bei Lämmern ggf. 5 Litzen
E-Knotengitter vermeiden, nicht für Lämmer verwenden (Litzen und Drähte haben den Vorteil, dass behornte Tiere sich so gut wie nicht darin verfangen können, ebenso können Wildtiere leichter passieren)
Auf hofnahen Flächen empfiehlt sich ein Hausanschluss ans Stromnetz, feste Pfosten und fest verspannte Drähte
Bei Maschen-/Festzäunen innerhalb eine Litze anbringen, um Klettern zu unterbinden
Weideführung
Langsame Umstellung von Stallfütterung auf Weidegang; Frischgras beifüttern oder stundenweise Weidegang
Koppeln unterteilen und mind. 6 Wochen Beweidungspause
Frei zugänglicher Unterstand / Schattenmöglichkeit, auch mobil oder natürlicher Schatten (Bäume)
Ausreichende Wasserversorgung sicherstellen
Landschaftspflege
Um Verbuschungen in der Landschaft zurück zu drängen werden bevorzugt Ziegen eingesetzt, gerne auch in Kombination mit Schafen. In der Landschaftspflege dürfen die Ziegen ihrer Vorliebe für das Verbeissen und Schälen von Bäumen und Büschen nachgehen. Die Herden werden gehütet oder gekoppelt. Die Standorte sind fast immer ertragsarm und mager.
Gerne werden hier Fleischziegen oder Milchziegen mit geringer Milchleistung zur Pflege eingesetzt.
Auch in Wanderschafherden werden meist einige Ziegen mitgeführt, um die Verbissleistung der Herde zu erhöhen.