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Haltung

Haltungssysteme

Haltungssysteme Fleischschafe, Landschafrassen

Schafe sind sehr gut für die Haltung im Aussenklima geeignet. Zur Vegetationszeit sollte Weidegang selbstverständlich sein, im Winter muss mindestens für lammende Schafe ein Stall oder Unterstand zur Verfügung stehen. Bewollte Schafe schwitzen in geschlossenen Stallungen und müssen daher vor der Aufstallung geschoren werden. Als Luftraum im Stall sind mindestens 6-7 m³ vorzusehen. Wird nicht geschoren, sind die Schafe im Aussenklima- oder Offenfrontstall bestens untergebracht. Lämmer bekommen hier einen Lämmerschlupf.


Haltungssysteme Fleischschaf / Mast

Praktiziert werden je nach Standort und Futterverfügbarkeit drei verschiedene Mastverfahren, die auch ineinander übergehen können, mit jeweils zum Verfahren passenden Rassetypen. Reine Stallmast ist in der ökologischen Tierhaltung nicht erlaubt.

  • Kraftfutterbetonte Mast – Intensivmast im Stall

    • Säugedauer ca. 8 Wochen, danach Ausmast auf 35 – 42 kg Lebendgewicht, Schlachtalter drei bis fünf Monate.

    • Die täglichen Zunahmen liegen im Schnitt bei 300 bis 450 g

    • Den Lämmern stehen von Beginn an neben Silage oder Heu, Kraftfutter /  Mastpellets ad libitum zur Verfügung

  • Wirtschaftsfuttermast – mittelintensives Stallmastverfahren, häufigstes Verfahren in DE

    • Säugedauer 12 bis 16 Wochen, zum Teil auf der Weide. Ausmast der Lämmer mit wirtschaftseigenem Grundfutter (Gras- und/ oder Maissilage) und mehr oder weniger Kraftfutter im Stall.

    • Zusätzlich wird meist noch Kraftfutter gefüttert, dies bestimmt die Intensität der Mast

  • Weidemast

    • Lämmer verbleiben in der Herde bei ihren Müttern und nutzen nur  den Weideaufwuchs. Geschlechtsreife Bocklämmer werden getrennt oder wurden zuvor kastriert.

    • Mastdauer ca. 6 bis 8 Monate

    • Kraftfutter kann den Lämmern ergänzend angeboten werden (im Lämmerschlupf auf der Weide)


Haltungssysteme in der Landschaftspflege

Landschaftspflege findet meist auf ertragsarmen und nicht befahrbaren Flächen statt, mit dem Ziel die Landschaft offen und die Kulturlandschaft zu erhalten. Für Extremstandorte kann es ebenfalls geeignete Rassen geben, z. B. die Moorschnucke für Moorstandorte, Heidschnucken für die Heide.

Die Beweidung mit Schafen und Ziegen stellt die effektivste und kostengünstigste Methode dar und Schafe tragen zudem durch das Verbreiten von Samen (in der Wolle) und Insekten zur Biodiversität bei.

Berufsschäfer betreiben Landschaftspflege in der Hüte- oder Koppelhaltung, oft findet nur die Ablammung im Stall statt.

Schafhalter im Nebenerwerb und Hobbyhalter betreiben Landschaftspflege meist in Koppelhaltung mit Winterstall.


Haltungssysteme Milchschafe

Die Haltung von Milchschafen unterscheidet sich in insofern von der anderer Schafe, als das

  • eher keine extensive Landschaftspflege betrieben wird und ein Stall vorhanden ist

  • die Schafe 1 – 2 mal täglich gemolken werden (Stall oder Weide)

  • ein Melkstand mit Melkanlage oder für das Handmelken vorhanden ist

  • die Schafweiden in der Regel hofnah und Portions- oder Koppelweiden sind

  • die Schafweiden einen eher hohen Futterwert haben

  • die Aufzucht der Lämmer meist mutterlos oder mit nur kurzer Säugeperiode an der  Mutter erfolgt


Melkstand

Eine technische Voraussetzung für stressfreies Melken ist ein weitläufiger Wartebereich und leicht erreichbare Ein- und Ausgänge ohne Engpässe, des weiteren passende Zitzenbecher und die richtig Pulseinstellung. Der ruhige Umgang mit den Tieren sorgt für einen möglichst reibungslosen Ablauf. Die Melker“grube“ ist meist ebenerdig und die Schafe gehen eine Rampe oder Treppe zum Melkplatz hinauf.

Die Maße eines Melkstands

  • Standlänge: ca. 90 cm

  • Standbreite: ca. 35 - 45 cm (rasseabhängig)

  • Kaskadenfanggitter (empfehlenswert)

  • gute Ausleuchtung, mind. 400 Lux in der Melkergrube

  • Wasseranschluss (kalt und warm)

  • trittsichere Flächen

  • gute hygienische Bedingungen

Side-by-Side-Melkstände sind üblich, in großen Beständen wird im  Karussell oder im Swing-over System gemolken.

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