Management
Endoparasiten und Diarrhoe
Endoparasiten
Befall mit Endoparasiten stellt bei Schafen (und Ziegen) das häufigste Gesundheitsproblem dar. Sie bauen kaum Immunität gegen Endoparasiten auf und sind daher lebenslang empfänglich, insbesondere Lämmer und Jungtiere sind empfindlich. Die züchterische Selektion auf Wurmresistenz verspricht Erfolg.
Auswirkungen der Erkrankungen sind
Leistungsdepressionen (Abmagerung, Schwäche, Milchrückgang), stumpfes Vlies, häufig Durchfall
Blutarmut (bei blutsaugenden Magen-Darm Strongyliden)
bei Nichtbehandlung kann Parasitenbesatz zum Tod des Wirtstieres führen
Mögliche vorbeugende Maßnahmen sind
gezielte Weideführung, Bereitstellung sauberer Flächen
geringere Besatzdichten und Grasnarbe nicht bis unten abfressen lassen
Wechsel der Entwurmungsmittel (Wirkstoffe)
Kotproben vor und NACH der Entwurmung um Wirksamkeit zu prüfen
Verwurmung erkennen: Möglichkeiten und Einschränkungen
Ernährungszustand, Gewichtsentwicklung: regelmäßige objektive Kontrolle nötig – bewollte Schafe anfassen, mit „Lendengriff“ Bemuskelung prüfen
Kotkonsistenz: andere Ursachen möglich – Fütterung
Schleimhäute: blasse Bindehaut zeigt Blutmangel an, blutsaugende Würmer sind oft die Ursache; nur aussagekräftig bei Magen-Darm-Strongyliden/ Haemonchus
parasitologische Kotuntersuchungen: nicht zu jedem Zeitpunkt Eiausscheidung
Bei Beachtung obenstehender Parameter, ist eine selektive Entwurmung der Herde möglich und angeraten
Identifizierung von Schafen und Ziegen zur selektiven Entwurmung mit der FAMACHA© Farbkarte
Diarrhoe
Verschiedene Ursachen können beim Schaf zu Durchfallerscheinungen führen. Es wäre falsch, ein Schaf mit Durchfall nur auf Verdacht gegen Wurmbefall zu behandeln.
Mögliche Ursachen
Verdauungsstörungen als Folge von Fütterungsfehlern, wie z.B. schnelle Umstellung von rohfaserreichem Futter auf junges, rohfaserarmes Futter (Frühjahrsaustrieb)
Bakterienverursachte Diarrhoe - meist bei unzureichender Hygiene; führt unteranderem zu Lämmerruhr, Breinierenkrankheit oder Coli – Infektionen
Endoparasiten
Anhaltende Diarrhoe ist eine schwerwiegende Belastung für das Tier und umgehend zu behandeln. Bei Umstellung auf junges eiweißreiches Futter sollte parallel noch gut strukturiertes Futter angeboten werden (Heu)