Verhalten
Komfortverhalten
Körperpflege
Im Rahmen der Körperpflege setzen Pferde ihr Maul (Zähne, Zunge) zum Selbstbeknabbern und zum Belecken des Körpers ein. Die Hinterhufe werden zum Kratzen an allen erreichbaren Körperstellen genutzt. Zusätzlich Scheuern sich Pferde gerne an Gehölz oder an vom Tierhalter angebrachten Bürsten, Wälzen, mit und ohne Überschlag ist für das Pferd ein elementares Bedürfnis und unabhängig vom Pflegezustand. Pferde bevorzugen dazu sandige und trockene Plätze.
Die Körperpflege nimmt im Tagesrhythmus freilebender Pferde einen festen Platz ein. Je nach saisonalen Gegebenheiten wie Fellwechsel und Insektenvorkommen verbringen Pferde täglich bis zu einer dreiviertel Stunde mit der solitären Fellpflege.
Die soziale Fellpflege, bei der sich Pferde gegenseitig in antiparalleler Stellung an schwer erreichbaren Körperstellen beknabbern, dient auch der Pflege sozialer Bindungen, hat eine beruhigende Wirkung und führt zum Stressabbau.
Die ungehinderte solitäre und soziale Fellpflege trägt entscheidend zum Wohlbefinden von Pferden bei.
Witterungsabhängiges Verhalten
Pferde sind ehemalige Steppenbewohner. Für derartige Landschaften sind große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht charakteristisch. Pferde verfügen deshalb über hervorragende Thermoregulationsmechanismen.
Unsere heutigen Pferde verkraften unabhängig von der Rasse nach wie vor Hitze und Kälte sowie Temperaturunterschiede besser als die meisten unserer anderen Nutz- und Haustierarten. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Konditionierung der Thermoregulationsmechanismen (Außenklimahaltung).
Die thermoneutrale Zone liegt bei Pferden etwa zwischen -8 und 25 °C. Pferde suchen bei ungünstiger Witterung aus eigenem Antrieb einen Witterungsschutz auf. Ungünstige Witterungsverhältnisse für Pferde sind: Anhaltender Niederschlag mit Wind und/oder Kälte sowie Sonne bei Hitze bzw. Insektenplage.
Witterungsabhängiges Verhalten
Als ehemalige Steppenbewohner haben Pferde einen hohen Lichtbedarf. Insbesondere das natürliche Licht hat einen starken Einfluss auf das Verhalten und beeinflusst positiv die Widerstandskraft, Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit.