Verhalten
Sozialverhalten
Kaninchen sind soziallebende Tiere, die innerhalb von größeren Kolonien in Familiengruppen leben. Diese Untergruppen sind stabil und bestehen häufig aus 1-2 Rammlern und mehreren Zibben (weiblichen Tiere) sowie deren Jungtieren. Diese werden meist bis Geschlechtsreife in der Gruppe toleriert. Ein Teil des weiblichen Nachwuchs bleibt meist im sozialen Verband, die jungen Männchen wandern ab.
Es bestehen nach Geschlecht getrennte lineare Rangordnungen. Auseinandersetzungen erfolgen durch Drohen, Vorschnellen/Angreifen, Jagen und Kämpfe. Im Rahmen von Kämpfen kann Anspringen, mit den Vordergliedmaßen Boxen, gegenseitiges Treten mit den Hintergliedmaßen, im Kreis Jagen, (Ver)beißen und Kratzen beobachtet werden.
Auseinandersetzungen können im Rahmen von Rangkämpfen, Revier- bzw. Wohnbauverteidigung und im Rahmen des Fortpflanzungsverhaltens vorkommen.
Freundliche Interaktion treten vor allem in Ruhephasen auf. Typische Beispiele sind Aufsuchen eines anderen Tieres, Ruhen in engem Körperkontakt (aneinander geschmiegt liegen oder sitzen) sowie gegenseitige Körperpflege.
Für das Sozialverhalten, aber auch für das Territorialverhalten spielt die Kommunikation über Duftmarken aus Kot, Urin und den Absonderungen der Kinndrüsen eine große Rolle.