Management
Probleme
Kennzeichen und Folgen
Ungeeignete Böden
Unzureichende räumliche Strukturierung
Inadäquates Angebot von Nestmaterial
Platzmangel und unzureichende Höhe
Schlechtes Stallklima
Fütterungsfehler
Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten
Kein Sozialkontakte zu Artgenossen
Ungeeignete Böden
Böden mit zu schmalen Stegen und zu großen Schlitzen für das entsprechende Alter können zu Pfoten- und Beinverletzungen führen.
Schlecht zu reinigende und schlecht abtrocknende Böden können die Entstehung von Pododermatitis (entzündliche Veränderungen an den Pfoten) begünstigen.
Unzureichende räumliche Strukturierung
Ungenügende Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten verhindern, dass sich Kaninchen bei Störungen (z.B. Auseinandersetzungen mit Artgenossen, Lärm, Erschrecken) nicht ihrem Normalverhalten entsprechend verstecken und zurückziehen können.
Fehlende Möglichkeiten für Zibben sich vor ihren Jungtieren zurückziehen zu können (z.B. auf erhöhte Fläche) führt zu Stress.
Inadäquates Angebot von Nestmaterial
Fehlendes oder ungeeignetes Nestmaterial (nur Hobelspäne) zum eigenständigen Eintragen in das Nest stört das natürliche Nestbauverhalten.
Platzmangel und unzureichende Höhe
Unzureichendes Platzangebot und Höhe führen dazu, dass die Tiere gewisse natürliche Verhaltensweisen gar nicht oder nur eingeschränkt ausüben könne. Dies betrifft zum Beispiel ausgetrecktes Liegen, Strecken, Männchen-Machen, oder Bewegungsspiel. Solche Einschränkungen können vor allem bei adulten Tieren zu Schäden des Bewegungsapparates führen (z.B. Wirbelsäulenverkrümmungen).
Schlechtes Stallklima
Kaninchen reagieren mit ihren sehr empfindlichen Schleimhäuten stark auf einen zu hohen Ammoniakgehalt in der Luft. Neben Schadgasen kann auch eine zu hohe Staubbelastung die Entwicklung von Atemwegserkrankungen begünstigen.
Kaninchen können tiefere Temperaturen besser tolerieren als zu hohe. Schon ab ca. 25°C können die Tiere mit der Temperaturregelung überfordert sein.
Fütterungsfehler
Eine Haltung ohne ständigen Zugang zu Raufutter guter Qualität kann zu massiven Gesundheitsproblemen führen. Kaninchen benötigen rohfaserreiche Nahrung und müssen fast konstant fressen, um eine optimale Funktion des Verdauungstraktes zu unterstützen. Das häufige Kauen und Nagen dient außerdem dem Zahnabrieb der kontinuierlich nachwachsenden Zähne.
Abrupte Futterwechsel und eine nicht an Alter und Leistung angepasste Futterzusammensetzung kann ebenso zu schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigungen führen.
Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten
Generell kann eine reizarme Umgebung, die kein Erkundungsverhalten zulässt, die Entstehung von Verhaltensabweichungen und Stereotypien fördern.
Ein Mangel an bearbeitbaren Nagematerialen kann sich negativ auf die Zahngesundheit und auf das Verhalten der Tiere auswirken. Kaninchen sind hoch motiviert dieses Verhalten auszuüben. Bei Nagematerialmangel kann Nagen an Ersatzobjekten (z.B. an Einrichtungsgegenständen, Gitter) auftreten.
Kein Sozialkontakte zu Artgenossen
Wenn immer möglich, sollten Kaninchen Kontakt zu Artgenossen haben. Jedoch kann aggressives Verhalten zu tierschutzrelevanten Verletzungen führen, teils wohl auch bedingt durch eingeschränkte Platzverhältnisse im Vergleich zu wild lebenden Kaninchen.
Müssen Tiere einzeln gehalten werden, sollte zumindest Sicht- und Geruchskontakt zu Artgenossen bestehen.