Management
Verhaltensstörungen bei Hühnern
Eine optimale und funktionstüchtige Stalltechnik kann Störungen frühzeitig erkennen und beheben. Deswegen:
Eine Alarmanlage gegen Stromausfall verwenden, bei Aussenlage Notstromaggregat anschaffen.
Wasseruhren einbauen und Wasserverbrauch dokumentieren
Einstellungen der Fütterungstechnik mit tatsächlichem Futterverbrauch abgleichen
Lichtzeitschaltuhren regelmäßig überprüfen, Umschaltung Winter- Sommerzeit beachten
Stalltechnik regelmäßig kontrollieren.
Besonders in der Käfighaltung zeigen die Hennen aufgrund der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit Zwangsbewegungen:
Wenden um 180: Das Huhn wendet beim Umherlaufen abrupt um 180°.
Gitterlaufen: Das Huhn läuft parallel zur Käfigwand am Gitter entlag, wobei es den Kopf und Hals außerhalb des Käfigs hält mit der scheinbaren Absicht, aus dem Käfig herauszutreten.
Drängeln: Bedrängen anderer Tiere in verschiedenen Situationen, z.B. am Futtertrog. Dabei wird häufig auf schwächeren Tieren gestanden, oftmals werden tote, flachgetretene Tiere vom Tierhalter nicht bemerkt und verbleiben im Käfig bzw. in der Streu.
Wandlaufen: Die Henne schreitet, geht oder läuft mit zur Wand orientiertem Kopf an der Wand entlang. Dieses Verhalten zeigt sich meist vor der Eiablage, wenn die Henne sich unter natürlichen Bedingungen von der Gruppe absondern würde. Oft gehen ein Hochschreiten an der Wand, Flatterbewegungen und Objektpicken mit diesem Verhalten einher.
Objektpicken: Das Tier scheint ein imaginäres Objekt oder Staubpartikel wegpicken zu wollen.
Abweichendes Nestverhalten: Nester werden unter angemessenen Bedingungen nur zur Eiablage aufgesucht. Im abweichenden Nestverhalten suchen die Hennen Nester als Schlafplatz oder zum Staubbaden auf, kranke Hennen nutzen die Nester als Rückzugsort.
Federpicken und Kannibalismus:Hierbei handelt es sich um eine besonders problematische Verhaltensstörung, bei welcher die Tiere gezielt das Federkleid und/oder Körperteile der Artgenossen bepicken. Die Ursachen des Federpickens und des Kannibalismus können z.T. auf die gleichen Ursachen zurückgeführt werden. Sie sind komplex und oft nicht allein von einem Faktor abhängig. Die Bekämpfung ist daher schwierig. Es kommt in allen Haltungssystemen vor.