Haltung
Aufzucht von Hühnern
Von den Aufzuchtsbedingungen ist es abhängig, ob sich die Tiere in ihrem späteren Haltungssystem zurechtfinden. Das Aufzuchtverfahren sollte spezifisch auf Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung zugeschnitten sein, damit die Tiere bei der Umstallung keine Anpassungsschwierigkeiten bekommen. Der Stall muss an die Bedürfnisse der Küken in den ersten Lebenstagen angepasst sein, was durch einfache haltungstechnische Maßnahmen möglich ist.
Ökologische Aufzucht
Die Tiere sind nicht schnabelgestutzt und aufgrund des Tageslichtes insgesamt aktiver. Da ihnen auch hier die natürliche Sozialstruktur der Küken-Gluckenfamilie zum Erlernen wichtiger Verhaltensweisen fehlt, ist es besonders wichtig, der Entwicklung von Federpicken durch niedrige Besatzdichten und attraktive Scharr- und Beschäftigungsmöglichkeiten in Form manipulierbarer Einstreu (Häckselstroh, Hobelspäne) vorzubeugen. Gute Erfahrungen werden mit der betriebseigenen Aufzucht der Junghennen gemacht. Nicht zu unterschätzen ist hierbei jedoch der Zeit- und Managementaufwand.
Ökologische Aufzucht
In Öko-Aufzuchtbetrieben liegt die maximale Gruppengröße bei 4800 Tieren pro Stall. Tageslicht, ein überdachter Auslauf, Sandbademöglichkeiten und Körnerfütterung in der Einstreu sind vorgeschrieben.
Die verschiedenen Funktionsbereiche, einschließlich erhöhter Sitzstangen oder Strohballen, sollten spätestens ab der 2. Lebenswoche zur Verfügung stehen. Sie dienen der Beschäftigung und Rückzugsmöglichkeit der jungen Tiere.
Zuchtziele für Legehennen in alternativen Haltungssystemen
Zuchtziele:
Ruhige Henne, keine Neigung zu Federpicken / Kannibalismus
Sichere Nestsuche
Gute Futtersucherin
Robust gegenüber Klimaschwankungen
Angemessene Legeleistung
Künstliche Aufzucht
Heute wird aufgrund wirtschaftlicher Bedingungen beinahe ausschließlich die mutterlose Kükenaufzucht praktiziert. Die geschlüpften und gesexten Eintagsküken werden in Käfigen oder in Bodenhaltung in Gruppen von bis zu 10 000 Tieren einer Altersgruppe aufgezogen. Vereinzelt werden spezielle Volierenanlagen eingesetzt. Den Küken fehlt somit vom ersten Lebenstag an eine natürliche Sozialstruktur, welche zum Erlernen spezifischer Verhaltensweisen von großer Bedeutung ist.
Futter und Wasser werden sowohl aus hygienischen als auch verhaltenstechnischen Gründen auf der Kotgrube angeboten. Die Küken werde so früh an erhöhte Plätze gewöhnt, die sie über schräge Rampen erreichen können. Das Angebot erhöhter Ebenen, z.B. Sitzstangen, während der Aufzucht ist wichtig, damit die Tiere das (nächtliche) Aufbaumen erlernen.
Probleme bei der künstliche Aufzucht
Die Küken bepicken ihrem natürlichen Verhalten nach fast alles in ihrer Umwelt, auch ihre Artgenossen. Federpicken kann hierbei als Verhaltensstörung des Futtersuche- und aufnahmeverhaltens entstehen. Gefördert wird das Picken unter den Küken auch, wenn kein Staubbad zur Verfügung steht, die Küken im Futter baden und die Tiere sich anschließend gegenseitig Futterpartikel aus dem Flaum picken.